Donnerstag, 31. Januar 2013

Bigugu

Bigugu ist ein kleines Dorf eine Stunde von Kibuye entfernt, wo Freunde von uns in einem Health Post arbeiten. Fließen Wasser und Strom gibt es dort oben beides nicht. Übers Wochenende besuchten wir unsere Freunde in Kibuye. Jirka kommt aus Tschechen und arbeitet in Bigugu als Rettungsassistent und Katka ist die Ärztin des Health Posts und kommt aus der Slowakei. Übers Wochenende kommen die beiden von Bigugu nach Kibuye wo sie ein Haus am See gemietet haben. Wir kamen also in den Genuss des Kivu-Sees. Schwimmen, Kanufahren, in der Sonne liegen, kochen, Filme gucken, Igisoro spielen (ruandisches Kugelspiel auch „Bohnenspiel“ genannt“) und vor allem lange Gespräche füllten das Wochenende. Ich war das erste Mal bei einem Schlachter als wir Kuhfleisch und -leber für das Abendessen kauften und habe das erste Mal einen Schlachthasen gekauft, beim schlachten zugeguckt und Hasenzunge und –gehirn probiert.

Um mit Jirka und Katka nach Bigugu zu fahren blieben wir auch noch den Montag. Auf der einstündigen Fahrt nach Bigugu kamen wir an dem Refugee-Camp vorbei wo Flüchtlinge vom Krieg im Kongo aufgenommen werden, bzw wurden, da derzeitig keine neuen Flüchtlinge mehr aufgenommen werden. 

  
In Bigugu durften wir dann den Tag im Health Post arbeiten. Das Dorf ist umgeben von Tee- und Maisfeldern.

Laut einer Verordnung des Präsidenten ist es in der westlichen Provinz nur noch erlaubt auf großen Feldern Mais anzupflanzen. Leider wächst der Mais durch die Höhenlage und das dadurch kühlere Klima schlechter als in anderen Provinzen Ruandas. Die Verordnung des Präsidenten basiert darauf dass eine große Maisdüngerfabrik so Profit macht, da die Menschen abhängig sind den Dünger zu kaufen um wenigsten etwas Ertrag zu erhalten. 

Der Tag und das arbeiten im Health Post waren wunderbar interessant! Von 7:30 bis 16:00 Uhr hat das Health Post geöffnet. Der Tag beginnt immer mit einem Treffen der Mitarbeiter. Hierbei wird der vorrangegangene Tag besprochen. Die Mitarbeiter des Health Post sind: Katka als Ärztin, Jirka als Manager und Rettungsassistent, Jean Paul als Pfleger höheren Grades, zwei Pflegerinnen und einer der im Labor arbeitet. Eine Pflegerin ist für die Aufnahme der Patienten zuständig, die andere arbeitet in dem Apothekenraum. Die Ärztin und der Pfleger besprechen mit den Patienten danach im Sprechzimmer über die Behandlung. Jirka ist für Verbandwechsel und kleinere Wunden zuständig. Ich durfte an diesem Montag zuerst bei einem kleinen Eingriff zugucken und helfen: Ein Mann hatte sich mit der Machete in die Hand gehackt und dabei auch eine Sehne durchtrennt.



Danach zeigte Jirka mir das Wechseln von Verbände und die folgenden 6 Patienten durfte ich alleine betreuen. 

Die häufigsten Verletzungen sind Schnitte mit der Machete oder auch Abtrennungen von Fingern, Verbrennungen, Brüche und andere kleinere Schnittwunden. Auch kommen Frauen zur Nachsorge nach einem Kaiserschnitt zum Verbandswechsel.



1 Kommentar:

Joy hat gesagt…

oh goott oh goott!! Hut ab, dass du dich das getraut hast!! Ich kann kein Blut sehen und werde längst ungekippt! :)