Wir blieben ein paar Tage in Gisenyi, besuchten noch
eine Bekannte die für ein paar Tage bei den Schwestern gewohnt hatte und nutzen
einen Nachmittag um unsere Klamotten recht traditionell im Lake Kivu zu
waschen. Bei unserer Bekannten Sarmilla übernachten wir auch eine Nacht. Jirka
wird ein Bett angeboten, das er sich mit Sarmillas Bruder teilen wird. Jirka
wäre die einfache Matratze auf dem Boden zwar lieber gewesen als sich mit einem
fremden Mann ein Bett zu teilen, aber so verlangt es dir Kultur. Es ist
unhöflich wenn man einem Gast kein Bett anbietet. Am 09.04. geht es für uns
gegen Abend also dann Richtung Uganda, aber vorher haben wir noch etwas vor.
Wir besuchen ein Waisenhaus von dem wir durch Sarmilla erfahren haben. Es heißt
„ORPHELINAT NOEL DE NYUNDO“ und es leben dort derzeitig um die 210 Waisenkinder
im Alter von einer Woche bis zum bereits studierenden 22 Jährigen. Wir hatten
nicht allzu viel Zeit bis zu unserer Abfahrt nach Uganda, aber eine freundliche
Frau führte uns durch das Waisenhaus. Sie zeigte und die Kinder nach
aufsteigendem Alter, wir begonnen also bei den Neugeborenen. Eine Woche alt
waren die Jüngsten, die Mutter starb bei der Geburt. An die 5 Pflegemütter
waren mit Milchflaschen dabei die rund 25 Kinder in diesem Raum zu füttern, in dem
Raum war es jedoch angenehm ruhig. Ich habe mir schon oft gedacht dass die
Babies hier nicht so viel schreien wie die Babies die ich aus Deutschland
kenne, vielleicht einfach dadurch dass sie Kinder hier nicht so verhätschelt
werden, nicht mit Samthandschuhen angefasst werden. Aber das kann man
eben auch
nicht absolut verallgemeinern. In dem darauffolgenden Raum war die Lautstärke
untergebracht. Es war
laut, voll und der Geruch erinnerte mich an einen Zirkusbesuch, so eine
Mischung aus muffig und Urin. Die 5 jährigen hatten gerade abwechselnd
Töpfchenzeit und ihnen wurden die Haare wieder abrasiert, aus Hygienegründen…
die da aber generell etwas fehlte. Die 6 Jährigen machten gerade Mittagsschlaf
wobei sich circa 20 Kinder zwei Doppelbettmatratzen teilten, wobei sie zu
beiden Seiten der Matratze lagen, die Füße zur Mitte hin und mit einer
Bettdecke zugedeckt, die sich alle teilten.
Was ziemlich
lustig war, dass an der Wand des Waisenhauses „Limburg“ stand, da der Spender
des Waisenhauses dorther kommt. Die Frau freute sich ziemlich, als wir ihr
erzählten, das wir aus Limburg entsendet wurden seien.