Donnerstag, 15. August 2013

Meine ruandische Geburtstagstaufe



Am 19.07. dieses Jahres bin ich 20 geworden. Ich finde wo jetzt schon eine „2“ bei meinem Alter vorne steht, bin ich gar nicht mehr sooo jung, aber wenn ich hier auf die Frage, wie alt ich denn jetzt geworden bin sage: „Ich bin jetzt 20!“ dann kam immer die Reaktion: „Oh, du bist ja noch ein Baby!!“. So unterschiedlich sind eben Sichtweisen.

Mein Geburtstag war ein Freitag und der letzte richtige Schultag des 2.Terms, nachdem wir die Endexamen beendet hatten. Teacher Robert erklärte den Kindern unserer Middle Class A dass heute mein Geburtstag sei sobald ich in die Klasse kam und so wurde ich von meinen Kindern mit einem Geburtstagsständchen begrüßt! Sobald die Abschlussexamen des 2.Terms begannen machte ich auch keine Büroarbeit mehr sondern half Robert wieder in unserer Middle Class A beim abnehmen der Examen.
Geburtstagslieder gesungen zu bekommen ist generell etwas echt tolles habe ich festgestellt! So viele Geburtstagsständchen wie an diesem Geburtstag habe ich auch noch nie bekommen glaube ich. Meine Klasse sang für mich, Eilikas Klasse sang für mich (in der ich ja auch eine Zeit lang mit unterrichtet hatte), alle Lehrer mit Sr. Cécile der Schulleiterin sangen für mich, die Schwestern sangen beim Abendessen für mich, die Besucher aus der Schweiz sangen für mich, meine Eltern und Brüder sangen bei Skype für mich, meine Patentante sang für mich und mein kleiner Cousin sang auch ansatzweise für mich. Insgesamt waren all diese Ständchen in den Sprachen: Englisch, Französisch, Kinyarwanda, Italienisch und Deutsch.

Als die Lehrer für mich sangen wurde ich von einem traditionellen ruandischen Geburtstagsritual überrascht: Plötzlich hob mich einer der Lehrer hoch, während die anderen mir Wasser und Blumen über den Kopf schütteten! Die ruandische Geburtstagstaufe. Das Wasser und die Blumen sollen „Leben“ und „Gesundheit“ symbolisieren. Ich muss wohl ziemlich perplex ausgesehen haben, da ich diese Tradition zuvor auch noch nicht gesehen hatte. Jedenfalls war es ziemlich lustig für alle Beteiligten, mich eingeschlossen!

Von Eilika und unseren Besuchern aus der Schweiz wurde ich abends total lieb, mit einem heimlich vorbereiteten Geburtstagskuchen überrascht, mit Wunderkerzen und einer aus Babybananen gelegten „20“. Auch das war eine sehr gelungene Überraschung!




 Hiermit möchte ich mich auch gleich für die vielen lieben Geburtstagswünsche per Brief, Postkarte, Lied, Anruf, Sms, Email, Facebook und vor allem bei Skype bedanken! Es ist immer wunderbar zu sehen dass so viele an mich denken, ganz ganz lieben Dank dafür euch allen dass ihr meinen afrikanischen Geburtstag noch besonderer gemacht habt!

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