Mittwoch, 30. Januar 2013

Flip Flops an Heilig Abend





Es waren um die 27 Grad, ich lief den ganzen Tag in meinen Flip Flops herum und die Weihnachtsstimmung wie ich sie sonst kenne wollte einfach nicht kommen. Einen Weihnachtsbaum musste ich schöner Weise nicht vermissen, im Gegenteil wir hatten sogar ganze drei. Einen im Esszimmer, einen in der Kappelle und einen im Salon. Alle drei schmückte ich, leider alleine, da es Eilika wieder schlechter ging.


 Aus einem CD-Player im Esszimmer dudelten Weihnachtslieder und als sogar das deutsche „Klingglöckchen klingelingeling“ plötzlich ertönte müsste ich schon schmunzeln. 

- Ja, irgendwie war eben doch Weihnachten.- 

Heilig Abend wird hier in Ruanda irgendwie nicht so sehr gefeiert wie der 25.12 also verbrachte ich den Abend bei Skype mit meiner Familie. Ich wurde beim Weihnachtsessen an meinen Platz am Tisch gestellt und auch bei der folgenden bei uns üblichen Bescherung, „saß“ ich die ganze Zeit daneben.

Es wird immer prophezeit dass man um Weihnachten rum ein kleines Tief hat, da man dort am ehesten Heimweh bekommt. Ich wäre natürlich gerne wirklich, nicht nur visuell, an dem Abend bei meiner Familie gewesen, aber irgendwie war es hier wo ich war eben auch nicht so richtig Weihnachten. Es war eben  -natürlich- alles einfach so anders und deswegen traf mich auch hierbei kein Heimweh.

Am 25.12 besuchte ich dann mit den Schwestern die Weihnachtsmesse in Masaka. Sie dauerte 4 Stunden, da Weihnachten ein guter Anlass für alles Mögliche ist: 2 Personen traten vor die Gemeinde und konvertierten zum Katholizismus. Danach wurden alle Frauen der Gemeinde nach vorne gerufen die Kinder hatten aber keinen dazugehörigen Ehe-Mann. Ihnen wurde, soweit ich das verstand, eine Art Moralpredigt gehalten und der Pfarrer richtete das Wort auch an die verantwortungslosen Männer, falls sie sich unter den Anwesenden befanden. Dieses ganze Spektakel kam mir recht seltsam vor, eine merkwürdige Art der Belehrung… 


Darauf folge dann eine Art Massentaufe in der rund 50 Kinder getauft wurden. Daran ist mir mal wieder aufgefallen wie viele Kinder es hier gibt. Bekommt bei uns jemand ein Baby oder heiratet ist das eher eine seltene Besonderheit aber hier ist weder das eine noch das andere selten weil die Familien einfach so groß sind.

Ein festliches Essen gab es mittags und abends und nach dem Abendessen saßen wir alle im Salon beisammen bei Tee und Kuchen und es gab gemeinsam Bescherung. Dazu hatte am 24.12 jeder einen Zettel mit dem Namen der Person drauf gezogen, für den er über die Festtage beten würde und den er beschenken würde. Das war wirklich sehr nett und alle waren guter Dinge. Da fühlte es sich doch kurzzeitig etwas nach Weihnachten an aber eben ein ganz anderes Weihnachten.

 
 

Keine Kommentare: