Mittwoch, 2. Januar 2013

Was hier in Ruanda anders als in Deutschland ist:

Des Öfteren wird man hier von Stromausfällen überrascht. Meistens dauern diese nur fünf Minuten an, manchmal aber auch mehrere Stunden. Dann greifen wir mittlerweile schon ganz automatisch zu den Streichhölzern und machen eine Kerze an, die doch erstaunlich viel Licht macht. Das ewige Licht in der Kirche leuchtet dadurch auch gar nicht mehr so ewig, weil es elektrisch ist.

Männer Und Frauen Hand in Hand herumlaufen zu sehen passiert hier eher selten. Generell werden Partnerschaften eher privat ausgelebt. Männer Oder Frauen untereinander laufen aber oft händchenhaltend durch die Gegend.



Die meisten Gegenstände werden auf dem Kopf transportiert. Das können auch schon einmal zehn gestapelte Matratzen sein. Obwohl die Lasten meistens sehr schwer sind, bleibt der Rücken dabei wenigstens gerade im Gegensatz zu den schrägen Taschen, die wir in Deutschland oft benutzen. (Hierbei liebe Grüße an alle Physiotherapeuten dieser Welt)


Die Babies werden Huckepack genommen und mit einem Tuch auf die Rücken der Mütter festgebunden. Das ersetzt super kostengünstig einen Maxi Cosi oder Kinderwagen, der bei den Wegen mit vielen Schlaglöchern oder Matsch sowieso nicht sehr gemütlich wäre.


 Die häufigste Begrüßung in Ruanda ist eine Art Umarmung. Statt des deutschen Händegebens legt man die linke Hand auf die rechte Schulter und die recht Hand auf den linken Arm des Gegenübers. Dabei drückt man sich mehr oder weniger erst mit dem Kopf jeweils links voneinander, anschließend mit dem Kopf rechts voneinander. 

Hier ist das Arme verschränken keine Form von Abneigung oder Verschlossenheit, sondern die beste Körperhaltung in die man sich begeben kann. Sie ist sehr höflich und wird auch zum Beten von den meisten Menschen eingenommen anstatt des Händefaltens. In der Kirche wird bei fast jedem Lied geklatscht, laut gesungen und beim Danklied auch getanzt. Zur Wandlung applaudiert die Gemeinde.

Am Essen riechen ist aus hygienischen Gründen sehr unhöflich. Wenn man wissen möchte, ob man etwas mag, solle man sich einfach ein bisschen davon nehmen und probieren. 

Was bei uns am Anfang für Verwirrung gesorgt hat, dass Ruander oft als Form der Zustimmung die Augenbrauen hochziehen anstatt zu nicken. Wir dachten eher, dass das Gegenüber unsere Fragen nicht verstanden hatte, und wiederholten sie deswegen. 

Was uns hingegen sehr gut gefällt, ist die ruandische Tradition nach einem Besuch eines Gastes diesen noch ein Stück auf seinem Weg nach Hause zu begleiten anstatt ihn an der Tür zu verabschieden.

In Ruanda sind wir laut dem Gesetz straffällig, da wir Plastiktüten besitzen. Dafür kann man mit bis zu 5 Jahren Haft bestraft werden. Überall gibt es daher Papiertüten, die sich im Regen auflösen, da die Menschen Müll oft einfach fallen lassen, und es in den Nachbarländen mit Plastiktüten sehr dreckig ist. In Ruanda ist es aber sehr sauber. Überall sieht man ständig Menschen putzen und fegen, sogar auf den staubigen Wegen.

Außerdem gilt Ruanda als eins der sichersten Länder Afrikas, was deutlich wird durch die vielen Polizisten und Soldaten, die überall Wache halten, durch die fast täglichen Verkehrskontrollen, sowie Sicherheitskontrollen (in Kigali) an fast jedem Geschäft. 



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