Donnerstag, 15. August 2013

Die letzten Tage und der kommende Abschied



Zu Schnell Vorbei – Clueso
Ich kam kaum los, die Tage hingen an mir, ich komm zurück, jetzt ist es umgekehrt. Verteil den Sand aus meinen Schuhen in meinem Zimmer.
Was mach ich bloß? Die Erinnerung kommt immer um mich abzuholen, kann mich nicht wehrn. Ich will haben was sich gut anfühlt und zwar für immer.

Zu schnell vorbei, sag mal wie schnell vergeht schon wieder die Zeit?
Ich genieß den Moment,
zu schnell vorbei, wie schnell es geht, kann doch nicht sein. Zu schnell vorbei!

Es ist ein Irrsinn, weil ich nicht beschreiben kann wie alles schneller läuft, nichts hält diesen Streifen an.
Ich will keine Zweifel haben, schleppe tausend Vergleiche an, war wohl die schönste Zeit. Zu viel was vergessen bleibt (?)
Ich trau mich kaum die Augen zu schließen, ich will in der Zukunft nichts verpassen, was bleiben und genießen, ich will nur jeden Moment erleben, heute ist der Tag von dem wir später reden.

Zu schnell vorbei, sag mal wie schnell vergeht schon wieder die Zeit?
Ich genieß den Moment,
zu schnell vorbei, wie schnell es geht, kann doch nicht sein. Zu schnell vorbei!




Die wirklich allerletzten Tage. Die Fotos von den Wänden nehmen, ein letztes Mal per Hand waschen, alle Sachen in den Koffer reinpacken und wieder welche auspacken, nur um dann wieder einige einzupacken. Ich fühle mich unruhig, ob dass die Angst vor dem Abschied ist? Und meine Gedanken laufen auf und ab und lassen sich nicht beruhigen.

Die ersten Verabschiedungen beginnen und obwohl die Schwierigsten noch kommen werden, spüre ich dass die Tage immer weniger werden, mein Herz schneller klopft und meine Hände bei jeder Verabschiedung zittern. 

der Abschied von meinen Babies ...


Besuch aus Deutschland



Kurz vor Ende meines Jahres hier kamen mich noch zwei meiner besten Freundinnen aus Deutschland für 2 Wochen besuchen, Paule und Samy. Es war die perfekte Gelegenheit auch für mich noch ein letztes Mal verschiedene der wunderbaren Orte Ruandas zu besuchen und mich zu verabschieden. So bekam ich Gelegenheit den beiden zu zeigen wie ich hier ein Jahr gelebt hatte und natürlich auch Ruanda generell. Worte und Fotos vermitteln eben noch einmal einen ganz anderen Eindruck als es die Realität vermag. Die beiden zu sehen war ein erstes Wiedersehen für mich. Ein Jahr ist vergangen und es scheint als hätte sich nichts verändert. So scheint es wohl immer zu Beginn aber es braucht etwas Zeit um die Details zu bemerken die sich verändert haben, auch wenn sie auf den ersten Blick nicht sichtbar seien mögen.

Amahoro Island
der fiese Affe..

Teefelder
in traditioneller Kleidung
National Museum Butare
 
Sambaza (kleine Fische)

 

Ruandas Nilsquelle

Heiße Quellen in Gisenyi

Hallo Malaria…



Am Abend meines Geburtstags bekam ich Kopfschmerzen, soweit nichts Ungewöhnliches. Leider kamen dann noch Fieber und Schüttelfrost dazu und es war mittlerweile Sonntag. Da im direkt ans Haus der Schwestern angrenzenden Health-Center die Malariaschnelltest aufgebraucht waren, kam ich somit doch noch in den „Genuss“ kurzzeitig Patientin in einem der ruandischen Krankenhäuser zu sein, genauer gesagt in dem chinesischen Krankenhaus etwas außerhalb von Masaka. Nachdem dort der Malariaschnelltest positiv ausfiel bekam ich Medikamente und schon ging es auch wieder zurück nach Hause nach Masaka. Ich erinnere mich daran dass die starken Kopfschmerzen mich echt benommen fühlen ließen und dass die nächtlichen Frier- und Fieberschübe das schlafen behinderten. Das Ganze war aber nachdem ich die Medikamente nahm auch schon nach 4 Tagen wieder vorüber. Obwohl ich auf diese Erfahrung nicht wirklich stolz bin, wurde mir gesagt dass ich erst jetzt wirklich von mir behaupten kann in Afrika gewesen zu sein… !?!



Meine ruandische Geburtstagstaufe



Am 19.07. dieses Jahres bin ich 20 geworden. Ich finde wo jetzt schon eine „2“ bei meinem Alter vorne steht, bin ich gar nicht mehr sooo jung, aber wenn ich hier auf die Frage, wie alt ich denn jetzt geworden bin sage: „Ich bin jetzt 20!“ dann kam immer die Reaktion: „Oh, du bist ja noch ein Baby!!“. So unterschiedlich sind eben Sichtweisen.

Mein Geburtstag war ein Freitag und der letzte richtige Schultag des 2.Terms, nachdem wir die Endexamen beendet hatten. Teacher Robert erklärte den Kindern unserer Middle Class A dass heute mein Geburtstag sei sobald ich in die Klasse kam und so wurde ich von meinen Kindern mit einem Geburtstagsständchen begrüßt! Sobald die Abschlussexamen des 2.Terms begannen machte ich auch keine Büroarbeit mehr sondern half Robert wieder in unserer Middle Class A beim abnehmen der Examen.
Geburtstagslieder gesungen zu bekommen ist generell etwas echt tolles habe ich festgestellt! So viele Geburtstagsständchen wie an diesem Geburtstag habe ich auch noch nie bekommen glaube ich. Meine Klasse sang für mich, Eilikas Klasse sang für mich (in der ich ja auch eine Zeit lang mit unterrichtet hatte), alle Lehrer mit Sr. Cécile der Schulleiterin sangen für mich, die Schwestern sangen beim Abendessen für mich, die Besucher aus der Schweiz sangen für mich, meine Eltern und Brüder sangen bei Skype für mich, meine Patentante sang für mich und mein kleiner Cousin sang auch ansatzweise für mich. Insgesamt waren all diese Ständchen in den Sprachen: Englisch, Französisch, Kinyarwanda, Italienisch und Deutsch.

Als die Lehrer für mich sangen wurde ich von einem traditionellen ruandischen Geburtstagsritual überrascht: Plötzlich hob mich einer der Lehrer hoch, während die anderen mir Wasser und Blumen über den Kopf schütteten! Die ruandische Geburtstagstaufe. Das Wasser und die Blumen sollen „Leben“ und „Gesundheit“ symbolisieren. Ich muss wohl ziemlich perplex ausgesehen haben, da ich diese Tradition zuvor auch noch nicht gesehen hatte. Jedenfalls war es ziemlich lustig für alle Beteiligten, mich eingeschlossen!

Von Eilika und unseren Besuchern aus der Schweiz wurde ich abends total lieb, mit einem heimlich vorbereiteten Geburtstagskuchen überrascht, mit Wunderkerzen und einer aus Babybananen gelegten „20“. Auch das war eine sehr gelungene Überraschung!




 Hiermit möchte ich mich auch gleich für die vielen lieben Geburtstagswünsche per Brief, Postkarte, Lied, Anruf, Sms, Email, Facebook und vor allem bei Skype bedanken! Es ist immer wunderbar zu sehen dass so viele an mich denken, ganz ganz lieben Dank dafür euch allen dass ihr meinen afrikanischen Geburtstag noch besonderer gemacht habt!